Chen Tai Chi

Hinweis: Die hier gegebenen Antworten sind nur Kurzantworten und sollen nur einen groben Überblick
zum Thema geben. Bei weiteren Fragen hilft Ihnen Mario Pöhl gerne weiter.

Was ist Tai Chi?
Taijiquan ist eine Kampf,- Bewegungs – und Meditationskunst. Die Bewegungen beruhen auf dem
philosophischen Prinzip der Gegensätze (Yin & Yang). Es findet ein ständiger Wechsel statt.
Von voll zu leer (belastet zu unbelastet), schnell zu langsam, eindrehen und rausdrehen etc.
Tai Chi wird in der Regel durch Laufen von Bewegungsabfolgen, den sogenannten Formen, trainiert.
Es gibt sowohl Handformen als auch Waffenformen.

Ergänzt wird das Ganze im Unterricht von Mario Pöhl durch Qi Gong Übungen (Begriff wird weiter unten erklärt) wie z.B. Stehende Säule und die Seiden Wickel Übungen,
und durch Partnerübungen, die Schiebenden Hände (Push Hands, chin. Tui Shou).

Tai Chi oder Tai Ji?
In China, dem Ursprungsort dieser Kampf-, Bewegungs- und Meditationskunst, heißt es ”Tai Ji Quan” oder
zusammengeschrieben „Taijiquan” und bedeutet übersetzt „Höchste Letzte Faust“.
Auf dieser Webseite wird die Schreibweise Tai Chi verwendet, da sie hier in den westlichen Ländern
geläufiger ist.

Wie und wann ist das Chen Stil Taijiquan entstanden?
Entwickelt wurde das Chen Stil Taijiquan von einem General namens Chen (daher der Name des Stils) Wang Ting (1600-1680), indem er das ”Daoyin” (meditative gymnastische Übungen, die die bewusste geistige Führung des Qi beinhalten) und “Tuna” (Übungen mit tiefer Bauchatmung) mit den effektiven Kampftechniken des damals berühmten Generals Qi Ji Guang verband.

Die von Grossmeister Chen Zheng Lei unterrichteten Formen wurden von Chen Chang Xing (13. Generation Chen Familie, “lao jia” alter Rahmen) und Chen Fa Ke (17. Generation Chen Familie, “xin jia” neuer Rahmen) entwickelt und weitergegeben.

Welche Wirkungen werden dem Taijiquan zugesprochen
Regelmäßiges Tai Chi Training kann folgendes bewirken (hier nur ein kleiner Auszug):

Körperlich:
– beugt Krankheiten und Verletzungen vor und vermindert deren Beschwerden
– kräftigt die gesamte Körpermuskulatur (kein Bodybuilding)
– verbessert die Koordination und Körperreflexe
– verbessert die Kondition/Ausdauer
– die Körperhaltung wird verbessert
– Verspannungen lassen nach bzw. lösen sich ganz auf
– man wird sich seines Körpers bewusster
– es stärkt das Immunsystem

Geistig:
– entwickelt innere Ruhe und Gelassenheit
– man wird fokussierter und achtsamer
– entwickelt Selbstbewusstsein

Was unterscheidet den Chen Stil von manch anderen Tai Chi Stilen
Charakteristisch für den Chen Stil ist der augenscheinliche Wechsel von langsam fliessenden Bewegungen mit explosionsartig ausgeführten Faust- und Handflächenschlägen, Ellenbogenstößen, Sprüngen und Tritten, die aus dem Ausstoß von vorher angesammelter körpereigener Energie (genannt Qi) resultieren.

Wie oft sollte Tai Chi ausgeübt werden?

Grossmeister Chen Zheng Lei sagte einmal:

„Wenn du dein Training einen Tag pausiert, wird es dich um 1 Woche im Fortschritt zurücksetzen. Wenn Du eine Woche lang nicht  trainierst, wirft es dich um 1 Monat zurück. Und wenn du einen Monat lang nicht trainierst……nun, dann kannst du mit dem Taijiquan wieder von vorne beginnen.“

Dies sagt etwas über die Behaarlichkeit aus, die gerade bei Anfängern im Tai Chi oft unterschätzt wird und bei Nichteintreten von erwünschten Trainingseffekten zu Stagnation und nicht selten zum Abbruch des Tai Chi Traings führt.

Die Chinesen haben hierfür einen schönen Ausspruch: Chi ku – bitter essen!
Man muss erst einmal „bitter essen“, also hart an etwas arbeiten, bevor man in den Genuss des Erfolgs kommt.

Für unsere westliche Zivilisation schlägt Mario Pöhl mindestens 20-30 Minuten Tai Chi Training pro Tag vor.
Wenn es manchmal wirklich nicht geht, dann sollte man wenigstens in Gedanken bei den Prinzipien des Tai Chi sein, alles entspannt angehen lassen, den Körper und Geist bewusst zur Ruhe bringen.

Aber ab einem gewissen Trainingszeitpunkt ist es sogar möglich, eine Tai Chi Form auf kleinstem Raum (4 Quadratmeter) zu üben. Oder man nimmt sich eine oder 2 Bewegungsabfolgen aus der Form zum Trainieren vor.

Alles in allem geht es aber wie vorher erwähnt um Geduld, Ausdauer und Behaarlichkeit. Ganz nach der für uns eher geläüfigen Redewendung: „Ohne Fleiß, keinen Preis!“

Für wen ist das Chen Stil Tai Chi geeignet?

Das Chen Stil Taijiquan ist geeignet für jedermann / -frau und egal welcher Altersgruppe.

Viele ältere Menschen werden sich natürlich nach dem Durchlesen der “Charakteristik des Chen Stil Taijiquan” fragen, ob dieser Stil überhaupt für sie geeignet ist. Die Frage kann eindeutig mit einem JA beantwortet werden.

Je nach Körperverfassung und Alter wird der Lehrer auf eine die Gesundheit nicht beeinträchtigende Bewegungsform achten.
In den Formen werden die Tritte, Sprünge, Gaustschläge etc. dann entweder sehr langsam durchgeführt oder auch nur angedeutet. Hierdurch geht die Wirkung des Tai Chi nicht verloren.

Was ist Qi Gong?

Qi Gong ist ein System von Übungen, welches sowohl der Erhaltung als auch der Wiederherstellung der Gesundheit dient. Dies wird erreicht mit der Kultivierung des Qi.

Was ist Qi?

Qi kann beschrieben werden als „Lebensenergie“. Qi fließt in jedem lebendigen Körper und ist um uns herum in der Luft vorhanden.Bei der Geburt ist das Qi noch in hohem Maße vorhanden, schwächt es mit voranschreiten des Alters und nimmt immer mehr ab. Hier greift das Qi Gong ein, um den Qi Fluss wieder anzuregen und zu stärken.

Was ist das Meridiansystem?

Nach chinesischer Auffassung gibt es in unserem Körper ein System aus Leitbahnen (Meridiane), in welchem das Qi fließt. Es befindet sich knapp unter der Hautoberfläche. Sie dienen der Blutzirkulation und verbinden die inneren Organe. Sind diese Meridiane in irgendeiner
Weise unterbrochen, kann das Qi nicht frei fließen und zur Beeinträchtigung der Gesundheit kommen.

Durch die Übungen des Qi Gong ist es möglich, diese Blockaden zu lösen und den vorherigen Gesundheitszustand wieder herzustellen.